9 Tipps, wenn sich dein Baby nicht ablegen lässt
Da steht es, das wunderschöne Beistellbett. Mit Betthimmel und passender Bettwäsche. Du hast alles vorbereitet für die Ankunft deines Babys und endlich ist es da. Und das Beistellbett bleibt leer. Denn entgegen deiner Erwartungen lässt sich dein Baby nicht ablegen. Es möchte gerne auf dir Leben. Und so hast du neben Stillen bzw. Füttern und kürzeren Nächten, auch deinen Körper nicht mehr für dich. Das ist eine Herausforderung.
Erstmal schauen wir uns an, warum sich dein Baby nicht ablegen lässt. Dieses Verhalten ist völlig normal. Stell dir vor, du warst 9 Monate an einem kuscheligen Ort, immer in Sicherheit und immer bei Mama. Und plötzlich ist die Welt um dich herum kalt und ungewohnt, fremd. Da muss sich dein Kind erstmal umgewöhnen. Menschenbabys sind Traglinge, ja physiologische Frühgeburten. Vielleicht hast du auch schon den Begriff Steinzeitbaby gehört. Im Gegensatz zu den meisten Tierbabys sind Menschenbabys ihrer Umgebung schutzlos ausgeliefert. Sie können nicht einfach weglaufen wenn Gefahr droht oder sich etwas zu Essen suchen wenn sie Hunger haben. Daher verlangen viele Babys dauerhaften Körperkontakt und ganz viel Sicherheit durch ihre Bezugspersonen.
Hier mal die Top-Ursachen, warum sich dein Baby nicht ablegen lässt:
- Dein Baby weiß nicht, dass du nur kurz aus dem Raum gehst und gleich wieder kommst
- du bist Sicherheit: dein Herzschlaf, dein Duft, deine Stimme – alles an dir ist deinem Baby vertraut
- dein Baby ist ein Steinzeitbaby – in der Natur abgelegt werden, bedeutet Lebensgefahr.
- die Sehstärke ist noch unreif und dein Baby sieht ziemlich unscharf und nur ca. 30 cm weit – es sieht also einfach nicht, dass du eigentlich noch da bist
- dein Baby macht gerade einen Entwicklungsschub durch oder bekommt Zähnchen, oder ist krank. Irgendwas ist mit seinem Körper los und es braucht mehr Sicherheit bei MaPa
Keine Sorge, mit Nähe und Liebe kannst du dein Baby auch gar nicht verwöhnen. Zu viel Liebe, zu viel Nähe gibt es nicht.Dein Baby benötigt Nähe um sich selbst zu regulieren – Co-Regulation nennt man das. Es braucht Zeit um diese Welt zu begreifen. Selbst wenn dein Baby älter ist wird es sich immer wieder rückversichern, dass du noch da bist. Im Laufe der Zeit wird sich dein Baby mehr und mehr von dir lösen. Um das zu können muss es aber zuerst Bindung erfahren und Sicherheit spüren.
Dein Baby lässt sich nicht Ablegen – der Alltag
Auch wenn dein Baby dies alles braucht. Es darf herausfordernd sein. Gerade in der westlichen, modernen Wort sind wir meist allein verantwortlich für unsere Kinder. Die wenigsten haben ein Dorfzur Unterstützung. Ein Baby, dass sich nicht ablegen lässt ist dann das Eine. Kommt jedoch noch hinzu, dass man alleinerziehend ist, der andere Elternteil arbeitet, das Baby stundenlang schreit oder auch ein älteres Geschwisterkind da ist, dann geht es schnell an die letzten Reserven.
Dein Baby lässt sich nicht Ablegen – die Tragehilfe
Investiere in ein gutes Tragesystem. Also eine gute Babytrage oder ein geeignetes Tragetuch. So kann dein Baby dich spüren und du hast gleichzeitig die Hände frei um dich um andere Dinge zu kümmern.
Wie du eine geeignete Tragehilfe findest? Ich empfehle immer zu einer Trageberatung zu gehen. So bekommt ihr garantiert eine Trage, die zu euch beiden passt. Wichtig ist, dass dein Baby immer mit dem Gesicht zu dir in der sogenannten Anhock-Spreiz-Haltung sitzt. Bei einer Trageberatung kannst du dir auch zeigen lassen, wie du dein Baby auf dem Rücken tragen kannst. So hast du noch mehr Bewegungsfreiheit und kannst dich auch besser um das Geschwisterkind oder Aufgaben im Alltag kümmern.
Für den Anfang mochten wir besonders ein elastisches Tragetuch wie dieses hier von Hoppediz. * Elastische Tragetücher sind einfach super kuschelig und können einfach vorgebunden werden.
Dein Baby lässt sich nicht Ablegen – Notfalltipps
So schön wie es ist dein Baby den ganzen Tag am Körper zu haben. Manchmal möchtest du dich einfach auch ohne Kind bewegen.
- eine Federwiege wie z.B. diese von Schmusewolke*
die Investition in eine Federwiege kann euern Alltag komplett verändern. Viele Babys lieben Federwiegen und schlafen dort problemlos tagsüber. Dein Baby wird durch sanfte Bewegungen in den Schlaf geschaukelt und kann sicher eingekuschelt schlafen. - eine Babywippe wie z.B. diese von Ergobaby*
in einer Babywippe oder einer Babyschaukel lässt sich dein Kind vielleicht einfacher ablegen oder kann auch mal dir zuschauen, bei dem was du tust. - ein Spielbogen wie z.B. dieser aus Kunststoff * oder dieser aus Holz*
es gibt sie in allen Ausführungen, bunt und aus Kunststoff oder pastellfarben aus Holz. Sobald dein Baby Interesse an seiner Umwelt hat (ca. ab 3 Monaten), lohnt sich ein spannender Spielbogen um dir ein paar Minuten Freiheit zu verschaffen
Dein Baby lässt sich nicht Ablegen – Wachstumsschübe
Es gibt sie einfach, Zeiten in denen dein Baby immer unzufrieden ist. Alles was bisher funktioniert hat, geht plötzlich nicht mehr. Oft sind Entwicklungssprünge für dieses Verhalten cerantwrtlich. Dein Baby lernt etwas neues und das macht ihm Angst. Im Buch „Oje, ich wachse“* von van de Rijt kannst du mehr über Entwicklungssprünge lernen und es wird dir helfen dein Baby besser zu verstehen. Doch Vorsicht, die Erziehungstipps in diesem Buch sollten meiner Auffassung nach nicht so übernommen werden. Dafür erhältst du viel Wissen über die Entwicklung deines Kindes und verstehst es besser. Manchmal reicht es schon zu wissen, dass es vorbeigeht.
Ganz neu entdeckt habe ich auch das Praxisbuch von „Oje ich wachse“ * mit spannenden Spielideen für dein Baby. Reinschauen lohnt sich auf jeden Fall!
Dein Baby lässt sich nicht Ablegen – Osteopathie
Die Meinungen gehen auseinander – grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass es zumindest nicht schaden kann. Egal auf welchem Wege dein Baby zur Welt gekommen ist, durch die Geburt kann dein Baby Blockaden haben, die ihm das Liegen unangenehm machen. Der Gang zum Kinder-Osteopathen kann diese Blockaden lösen und deinem Baby helfen.
Dein Baby lässt sich nicht Ablegen – Wärme
Neugeborene können ihre Körpertemperatur nicht alleine regulieren und benötigen dabei Unterstützung. Es kann also helfen den Platz, an dem dein Baby abgelegt werden soll, mit einer Wärmflasche oder einem Kirschkernkissen * anzuwärmen (Achtung! Anwärmen, nicht heiß!). Toll finden wir auch die Löwenpads von Löwenkind*. Diese können auch ganz toll bei allgemeiner Unruhe helfen.
Dein Baby lässt sich nicht Ablegen – Körperkontakt
Halte auch im Schlaf den Körperkontakt. Halte deinem Baby die Hand oder lege eine Hand auf seinen Bauch, so spürt es, dass du da bist.
Dein Baby lässt sich nicht Ablegen – Schlafposition
Die Rückenlage gibt vielen Babys ein unsicheres Gefühl. Es kann helfen, wenn dein Baby in der Seitenlage schläft. Bitte achte darauf, dass dein Baby nicht in Bauchlage liegt. Bevor dein Baby sich nicht alleine drehen kann, ist die Bauchlage keine sichere Schlafposition. Mehr über die Bauchlage und sichere Schlafumgebung kannst du auch in diesem Blogbeitrag lesen.
Dein Baby lässt sich nicht Ablegen – auf dir Einschlafen
Lass dein Baby auf dir einschlafen und warte ca. 15 bis 20 min, bis du es sanft in die Seitenlage neben dich legst. Das Baby auf den Rücken abzulegen weckt die meisten Babys auf. Sanfter ist es über die Seite. Dafür legst du zuerst die Füßchen auf die Matratze, dann die Beine, den Po und zuletzt den Oberkörper. So ist es sanfter und die meisten Babys akzeptieren es besser. Dieser Tipp kommt aus der Kinästhetik und kann wirklich Wunder bewirken. Probiert es aus!
Dein Baby lässt sich nicht Ablegen – nichts hilft
Und wenn alles nichts hilft – hilft das Wissen, dass es nicht ungewöhnlich ist, wenn Babys nur auf dem Bauch ihrer Mama schlafen. So lange du keine Drogen oder Medikamente nimmst, ist das auch unproblematisch. Viel mehr ist es so, dass der Schlaf einer Mutter als „Ammenschlaf“ bezeichnet wird und du so leicht schläfst, dass du dich instinktiv nicht auf dein Baby legen würdest. Zur seitlichen Sicherung kannst du ein Stillkissen unter deine Arme legen, so kann dein Baby nicht herunterrutschen. Es ist sogar so, dass deine Atmung die Atmung deines Babys beeinflusst und du so dem plötzlichen Kindstod entgegen wirken kannst.
Fazit
Generell kann ich dir mitgeben, dass Babys einfach Traglinge sind. Ja, es ist anstrengend – gleichzeitig geht es vorbei. Irgendwann weiß ein sicher gebundenes Kind einfahc, dass es auch in Sicherheit ist, wenn die Mama nicht den Körperkontakt dauerhaft hält. Dein Baby weiß genau was es braucht und teilt es dir mit. Das ist sogar richtig gut und gesund! Durch Tragen und kuscheln gibst du deinem Kind Nähe und Sicherheit, das fördert die Entwicklung und eure Bindung. Oft reicht dieses Wissen schon aus um die Tage und Nächte beser überstehen zu können.Ich kann dir auch dieses Buch von Nicola Schmid * ans Herz legen, ja die ganze Buchreihe sogar. Sehr geholfen hat mir auch „das glücklichste Baby der Welt“ von Harvey Karp. *
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