Hilfe! Mein Baby schläft nicht!
Mit diesen 7 Tipps kommt ihr endlich wieder zu mehr Schlaf!
Es gibt sie. Babys, die nicht schlafen wollen. Du hast alles versucht, dich an alle Tipps gehalten – aber irgendwie bleibt der Wurm drin. Seit Wochen, vielleicht seit Monaten, kämpft ihr mit der Müdigkeit und ihr Eltern habt schon lange kein Auge mehr zumachen können Denn das Baby schläft irgendwie nie.
Schlafentzug ist Folter – und wenn dein Baby einfach nicht schlafen kann, dann braucht ihr dringend Hilfe!
Auch ich habe eines dieser Babys gehabt. Naja, sind wir ehrlich, eigentlich habe ich drei dieser Kinder. Doch beim Ersten war es am Schlimmsten. Einfach, weil wir nicht wussten, dass es Babys gibt, die einfach nicht schlafen. Und unsere Umwelt hat uns suggeriert, dass es an uns liegt. Ja, wir müssten einfach nur entspannter sein und dann wird sich das Problem mit dem Schlaf schon lösen. Ich habe mich so verunsichern lassen. Nur, so einfach ist es nicht. Babyschlaf ist kein Problem, dass man lösen MUSS. Babys können schlafen. Das können sie schon im Bauch. Ein anderes Thema ist das EINschlafen und dann das DURCHschlafen. Das müssen unsere Kinder lernen. Doch auch das ist streng genommen kein Problem, denn „schlafen wie ein Baby“ ist eigentlich überhaupt keine passende Aussage für den natürlichen Babyschlaf.
Wenn das Baby nicht schläft – Das Problem
Es ist sehr wohl ein Problem, wenn weder Mama noch Papa tagsüber fit sind und nicht mehr zur Ruhe kommen können. Denn Schlafmangel geht auf Dauer an die Nerven, an die Geduld und irgendwann auch auf die Gesundheit. Insbesondere, wenn dann tagsüber noch mehrere kleine Kinder im Haus herumwuseln, brauchen die Eltern etwas Energie. Und es gibt sie. Tipps und Tricks, die man versuchen kann um insgesamt zu mehr Schlaf zu kommen. Es gibt keine einfachen Problem-Löser, denn wie gesagt: Babyschlaf ist an sich kein Problem und schlecht-schlafende Babys sind durchaus normal. Viel mehr gibt es Tipps, wie mensch besser mit der Situation umgehen kann und doch ein paar kleine Stellschrauben am Babyschlaf drehen kann.
Eins kann ich euch auf jeden Fall versprechen. Es wird besser. Irgendwann. Das erste Jahr des großen Kindes habe ich keine Nacht länger als eine Stunde am Stück geschlafen. Und dann wurde es auch bei uns besser. Und heute mit knapp 5 Jahren schläft er in den meisten Nächten durch. Alles wird irgendwann.
Jetzt aber zu meinen Tipps:
1. Babys schlafen nicht, weil sie Traglinge sind
Babys sind Traglinge und da liegt es nahe, dass sie auch getragen werden. Zudem ist das Tragen sehr praktisch für Babys, die tagsüber keine Ruhe finden und einfach nicht schlafen wollen. Gleichzeitg aber irgendwie auch nicht auf den Boden wollen zum spielen sondern nur: Arm, Arm, Arm.
Nutze ein Tragetuch* oder eine Tragehilfe wie diese*. Du hast so beide Hände frei und dein Kind kann sich trozzdem an dich ankuscheln. So kann es ganz entspannt in den Schlaf finden. Babys lieben die Enge in einem Tragesystem, die Nähe zur Bezugsperson und auch die sanfte Bewegung beim Tragen. So können sie loslassen und wirklich entspannend. Zusätzlich kannst auch du als tragende Person immer sicher sein, dass es deinem Baby gut geht und kann es die ganze Zeit bei dir haben. Gerade bei Neugeborenen verlängert das Tragen die Zeit im Bauch nochmal ein bisschen und gibt den Babys Sicherheit und Geborhenheit.
Nun, es gibt scheinbar aber auch Babys, die das Tragen nicht mögen. In der Regel lohnt sich dann der Gang zu einer Trageberatung. Meist liegt es am falschen Tragesystem, dass einfach nicht zu euch Beiden passt. Generell würde ich immer empfehlen zumindest einmal eine Trageberatung gemacht zu haben und sich das korrekte Einsetzen bzw. Einbinden zeigen zu lassen.
2. Das Baby schläft nicht weil es Nähe braucht
Wir gehen Tag für Tag mit unserem Partner ins Bett. Bevor wir Kinder hatten,haben wir vielleicht nachts eng aneinander gekuschelt geschlafen. Und ja, gemeinsam schläft es sich oft am besten. Auch unsere Babys möchten diese Nähe und Geborgenheit und fühlen sich in Sicherheit, wenn sie eng mit ihrer Bezugsperson kuscheln. Vielleicht hast du auch schon von der Theorie des Steinzeitbabys (lies in diesem Buch mehr über Steinzeitbabys)* gehört. Unsere Kinder wissen nicht, dass in der Nacht kein Säbezahntiger in unser zu Hause eindringen kann. Für sie ist alleine zu schlafen eine durchaus echte Gefahr, sie könnten vergessen oder gefressen zu werden. Sie suchen daher ständig unseren Kontakt. Und das gerade in der Nacht. Ein gemeinsames Nachtlager ist zusätzlich auch noch sehr praktisch. Zum Stillen und zum Fläschchen geben muss das Bett nicht verlassen werden und so wird man auch als Erwachsener nicht so richtig wach. WinWin.
Und ja – ich bin mir sicher, sobald dein Kind den ersten Partner/die erste Partnerin mit nach Hause bringt, wird es sicherlich nicht mit ihm/ihr im Graben schlafen wollen 🙂
Aber Achtung! Es gibt durchaus auch Dinge, die zu beachten sind:
- niemals unter Alkohol-/Drogeneinfluss in einem Bett schlafen
- das Baby sollte das Bett nicht mit rauchenden Elternteilen teilen und generell sollte im Schlafraum nicht geraucht werden
- das Baby sollte nicht mit stark Übergewichtigen in einem Bett / auf einer Matratze schlafen
- das Baby sollte nicht mit Haustieren in einem Bett schlafen
- die Matratze muss fest sein, nicht zu weich (keine Wasserbetten)
- keine Decken und Kissen in der Nähe des Babys
- das Bett sollte gesichert sein (Rausfallschutz, z.B. dieses hier von Amazon*)
- das Baby sollte seinen eigenen Schlafbereich haben, z.B. in einem Beistellbett*
- prüft alle Spalten / Abstände, in die das Baby rutschen könnte (gerade zwischen Wand und Bett)
3. Vielleicht schläft das Baby in Federwiege und Babywippe
Bewegung, Bewegung und Bewegung. Dein Baby möchte den ganzen Tag geschaukelt werden. Am liebsten auf einem Pezziball. Puh. Das darf anstregend sein. Und du darfst dir eine Veränderung wünschen.
Die meisten Babys lieben Babywippen* und Federwiegen*. Gerade wenn ihr mehrere Kinder im Haushalt habt, kann das eine enorme Erleichterung sein. Und vielleicht schläft auch dein Kind in einer Federwiege ruhiger und länger und du kannst mal wieder durchatmen.
Achtung: Bitte nie unbeaufsichtigt darin schlafen lassen!
4. Das Baby benötigt weißes Rauschen zum Schlafen
In deinem Bauch war es nie still. Dein Baby kennt es nicht ruhig vom Bauch, denn dort hatte es immer eine Geräuschkullisse, die ihm Sicherheit vermittelt hat. Nun ist es auf der Welt und im dunklen Schlafzimmer ist es ganz still. Viele Babys kommen so gar nicht zur Ruhe, die Stille ist für sie unheimlich und ungewohnt.
Und da kommt mein Geheimtipp ins Spiel – das weiße Rauschen (engl. white noise). Es gibt ganz einfache Apps für das Handy. Einfach im App-/Playstore nach weißem Rauschen suchen. Oder ihr kauft euch einfach eine Soundmaschine wie diese hier.
Mehr darüber und weitere Möglichkeiten für das weiße Rauschen auch in diesem Artikel.
5. Dein Baby braucht eine Routine
Besonders für die kleinsten Babys eignen sich Tragen und das weiße Rauschen. Doch irgendwann wird auch aus den Allerkleinsten ein größeres Baby. Dann kann es helfen eine tägliche Routine zu haben, denn eine Routine macht für dein Kind den täglichen Ablauf vorhersehbar. Das Baby kann sich auf die nächsten Schritte einstellen und weiß, was auf es zukommt. Mehr über Einschlafrituale und Routine kannst du in diesem Blogbeitrag lesen. Besonders gut gelungen finde ich übrigends diesen einfachen Montessori-Planer. Einen ähnlichen haben wir für unser großes Kind zum 2. Geburtstag selbst gebaut und nutzen ihn bis heute.
6. Ihr lasst euch keine Zeit!
Wir kennen sie alle, alle Geschichten. Der Sohn der besten Freundin hat bereits mit einem halben Jahr durchgeschlafen und das Baby vom Geburtsvorbereitungskurs schläft von Anfang alleine im Bett ein. Das ist toll und wir freuen uns ehrlich für diese Familien. Gleichzeitig dürfen wir uns nicht davon unter Druck setzen lassen. Zum einen ist jedes Kind anders und zum anderen darf auch jede Geschichte gerne kritisch betrachtet werden. Viele Erfahrungsberichte sind bei näherer Betrachtung gar nicht so, wie sie vorgeben zu sein und viele Ratschläge kommen von Menschen, die seit mindestens 30 oder 40 Jahren kein Baby mehr in den Armen gehalten haben. Mein Rat – lasst euch Zeit, hört auf euren Bauch und nehmt einen Tag nach dem anderen.
- Wenn das Baby nur in der Trage einschläft, dann ist es so.
- Wenn das Baby nur beim Stillen schläft, dann ist es so.
- Und wenn ihr dafür einen Kopfstand machen müsst, dann ist es gerade so.
Jedes Baby ist eine eigene Persönlichkeit und mit seinem eigenen Termperament. Das ist okay.
7. Phasen gibt es immer mal – nehmt außergewöhnliche Phasen an
Und dann gibt es noch die Sonderfälle. Das Baby zahnt, hat eine Impfung bekommen oder ist krank. Die Nächte sind schlecht und ihr kommt zu keinem Schlaf. Ihr könnt die Situation nicht ändern, nehmt es an wie es ist. Versucht euch tagsüber mit dem Baby hinzulegen und den Haushalt sein zu lassen (das empfehle ich sowieso immer, egal ob es eine außergewöhnliche Phase ist oder nicht.)
Ihr könnt es gerade nicht ändern – also darf es einfach mal doof sein.
Fazit
Das wichtigste, dass ich in meiner schlaflosen Zeit gelernt habe, ist, dass es okay ist. Das es okay ist, wenn unsere Kinder (phasenweise) nicht oder nur sehr schlecht schlafen und es okay ist, daran nichts ändern zu können. Wir können nur für uns Sorgen und versuchen das Beste aus der Situation zu machen und gleichzeitig die optimalen Rahmenbedingungen für unsere Kinder zu schaffen.
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